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Kriegsgefangenenlager (1941-1944)

Während des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1939-1945 hat Deutschland an verschiedenen Orten Europas Kriegsgefangenenlager gebaut. Im Memelland, das von den Deutschen regiert wurde, wurde 1939, in Matziken, Kriegsgefangenenlager Stalag 1C Heydekrug (früher wurde Šilutė auf Litauisch Šilokarčiama und auf Deutsch Heydekrug genannt) gebaut. 1943 wurde dieses Kriegsgefangenenlager zu Stalag Luft 6 Heydekrug reorganisiert. Das Lager ist spezialisiert worden und wurde nur den Kriegsgefangenen der Luftwaffe gewidmet. Hier wurden die Kriegspiloten der Länder der Anti-HitlerKoalition inhaftiert: Engländer, Amerikaner, Polen, Belgier, Franzosen und Russen. Die Belgier und Franzosen wurden im Lager fast nicht inhaftiert – sie standen unter Aufsicht der einheimischen Bauern, bei denen sie auch in den Familien gewohnt und gearbeitet haben. Haftbedingungen waren differenziert und von der Nationalität der Häftlinge abhängig. Forderungen der Genfer Konventionen wurden den sowjetischen Häftlingen nicht angewendet, weil die Sowjetunion die Genfer Konventionen nicht unterschrieben hat. Die Regelungen der Genfer Konventionen enthalten die Regeln für den Schutz von Personen, die im Falle eines bewaffneten Konflikts Kriegsgefangenen geworden sind. Die genaue Zahl der Todesopfer in diesem Zeitraum ist nicht bekannt, weil es in Litauen keine authentischen Archivmaterialien gibt, auf deren Grundlage man alle Todesopfer berechnen könnte.

Zeitraum der Sowjets

Kriegsgefangenenlager der Sowjetunion für deutsche Soldaten Nr. 184 (1944-1948)

Am Ende des Jahres 1944, als die Sowjets zum zweiten Mal das Litauen besetzt haben und im Memelland die Grenze überschritten haben, wurde in Matziken, in dem ehemaligen Kriegsgefangenenlager Stalag Luft 6, im Territorium Heydekrugs, das Lager Nr. 184 gegründet. Hier haben die Sowjets die deutschen Soldaten gefangen gehalten. In einem relativ kleinen Territorium des Lagers fanden alle sowjetische Attribute Platz: Baracken, Karzer-Isolator, Sanitärabteilung usw.

Haftbedingungen waren hier sehr schwer. Hauptursache des Todes der Kriegsgefangenen – Dystrophie. Keine Nebenrolle haben hier auch die unmenschlichen Arbeitsbedingungen der Kriegsgefangenen gespielt. Im Jahre 1946-1947 haben in Klaipėda, bei den Bauarbeiten und bei den Firmen ungefähr 2000 Kriegsgefangenen gearbeitet. Die Gefangenen mussten bis nach Klaipėda zur Arbeit zu Fuß laufen.  Kriegsgefangenenlager der Sowjetunion für deutsche Soldaten Nr. 184 war bis 1948 tätig. In diesem Zeitraum sind in diesem Lager ungefähr 422 Menschen gestorben.

 

Abteilung des GULAG Nr. 3 (1944-1955)

Ab 1946 bis 1948 wurde das Kriegsgefangenenlager der Sowjetunion für deutsche Soldaten Nr. 184 zu Abteilung des GULAG Nr. 3 in Šilutė (Matziken) reorganisiert, die bis 1955 tätig war. Nach der Reorganisation wurden hier ausschließlich nur Zivileinwohner inhaftiert.

Das Lager war von 10 Wachtürmen und einem 3 Meter hohen und zweireihigen Stacheldrahtzaun umgeben. Zwischen den Zäunen wurden die Wachhunde freigelassen. Aufgrund der Daten des Jahres 1952, war es eins der größten Lager im ganzen Territorium des besetzen Litauens. Das Lagerterritorium wurde vergrößert und war 5 Hektar groß, hier konnte man gleichzeitig bis 3000 Menschen inhaftieren. Am strengsten, in einer getrennten und geschlossenen Zone, wurden die politischen Häftlinge inhaftiert, die die Strafe zu 25 Jahren Strafarbeit im Lager verurteilt wurden. Hier wurden auch Frauen und ihre im Gefängnis oder im Lager geborene Kinder, die in einer getrennten Baracke wohnten, inhaftiert. Viele von den inhaftierten Menschen wurden nach anderen Lagern, die im Territorium der Sowjetunion gegründet wurden, abgeschickt.

Die wahren Todesursachen der im Lager gestorbenen Menschen waren geheim gehalten, weil sie von der schweren Zwangsarbeit, Kälte und Hunger verursacht wurden. Bei den Untersuchungen der erhaltenen Aufzeichnungen über die gestorbenen Häftlinge, wurde es festgestellt, dass im Jahre 1948-1955 365 Häftlinge und 70 Kinder gestorben sind.

Reflexion des Widerstandskampfes

 

Im Jahre 1940-1990 gab es in Litauen einen Widerstandskampf (Resistenz), der der Kampf für das Frieden dem litauischen Volke und dem litauischen Staat treuen Bürger war, der Kampf für die staatliche Unabhängigkeit, Freiheit und Demokratie. Dieser Kampf wurde sowohl mit kriegerischen Mitteln (Juni-Aufstand im 1941, Partisanenkrieg im 1944-1953) als auch mit friedlichen Mitteln (der geistige Widerstand, demonstrative Kirchenbesuche und das Feiern der religiösen Feiertagsfeierlichkeiten,  Untergrundkampf, Wahlboykott) geführt.

Das strategische Ziel des Widerstands war die Wiederherstellung der Unabhängigkeit Litauens. Außerdem, hat man versucht, die Mobilisierung, Massenverhaftungen, die Übersiedlung der russischsprachigen Bevölkerung nach Litauen usw. zu verhindern.

Karzer-Museum im Lager Macikai

Derzeit sind von den Gebäuden des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers\GULAG nur ein Karzer und ein Teil des Friedhofsterritoriums erhalten geblieben. Im Jahre 1993 wurde im Lager Matziken aufgrund der Initiative des Verbands der politischen Häftlinge und Verbannten Šilutė das Karzer-Museum eingerichtet. Im Jahre 1995 wurde dieses Museum zu einer Abteilung des Museums Šilutė.

In der Nähe des Museums befindet sich das Friedhof der Lagerhäftlingen. Jetzt ist das erhaltene Territorium kleiner, in den sowjetischen Zeiten wurde das Friedhof absichtlich vernichtet, in dem es melioriert wurde. Wenn nicht die nationale Bewegung “Sąjūdis“ (Aufbruch) und die Initiative der ehemaligen Lagerhäftlingen, die das Verband der politischen Häftlinge und Verbannten Šilutė gründetet haben, wäre dieses Territorium völlig und ohne Spuren vernichtet.

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